Kategorien
Australien Blog

Walkabout Creek: Never Never Tours Safari

Kennt Ihr das noch? Die Never Never Tours Safari — Ausgangspunkt in Walkabout Creek. Der Film aus dem Jahre 1986 machte mich überhaupt erst aufmerksam auf Australien.

Jetzt sind wir da! Aber viel ist nicht los: der 34 Grad heiße Wind aus dem Outback bläst wie damals vor fast 40 Jahren, als Michael J. „Crocodile“ Dundee in den Pub hier stürzt — begleitet von seinem Freund. Heute hat die Küche bereits geschlossen: es ist zu heiß, die Saison geht zu Ende. Aber es ist herrlich, hier ein kühles Getränk zu zischen und dabei direkt neben dem Buschfahrzeug von damals zu stehen, dem International Harvester C-1300. Und die ganzen alten Träume kommen hoch!

Kategorien
Australien Blog

Windmühlen: Southern Cross auf der Kydobi Farm

Die Ikone für Australien, fast so bekannt wie die Kängurus: die blechernen Windmühlen. Überall im Land zu sehen, pumpen diese unermüdlich Wasser an die Oberfläche für die Menschen auf den Farmen, aber natürlich auch für die Rinder. Die bekanntesten kommen aus Toowoomba in Queensland, die Mühlen der Marke Southern Cross. Gegründet wurde das Unternehmen quasi 1871, wenngleich zu dem Zeitpunkt die Marke noch nicht existierte: Die Windmühle wurde erst 1903 entworfen.

Unser Bild zeigt das kleinste Modell, welches bei Mareeba auf der Kydobi Farm steht: erst seit drei Monaten ist diese auch für Gäste geöffnet. Nach den Reparaturen am Fahrzeug die Wochen davor konnten wir dort mehrere Tage die Ruhe auf dem Land genießen. Wenn Ihr mal in der Ecke seid, schaut dort vorbei: Kydobi Country Park!

Kategorien
Australien Blog

Unsere Bilanz bisher: Reparaturen, Werkstätten, Versicherungen

Ihr habt es bereits auf der Startseite gesehen: mittlerweile 4 Reparaturen in Werkstätten, außer den reinen Service-Terminen, die auf solch einer Reise selbstverständlich ebenso anstehen. So viel in nur knapp 4 Monaten bisher. Fast nicht zu glauben für ein Fahrzeug, welches beim Kauf etwas über 100.000 Kilometer gelaufen war und gerade erst die fünf Jahre vollgemacht hat.

Für weitere drei Jahre haben wir die Versicherung erweitert. Eigentlich, denn das ist eine eigene Geschichte. Schnell sind Umwege erforderlich auf Reisen durch unbekanntes Gebiet, sei es wegen Wetteränderungen oder anderer Umstände, und die Distanzen zwischen den vorgeschriebenen Service-Intervallen werden unfreiwillig überschritten. Ein mindestens 2 bis 3 Wochen im Voraus einzustellender Termin lässt sich daher oft nur schwierig treffen, oder es wird ausreichend Puffer eingeplant. Und was wir auch nicht bedacht hatten: für die Arbeiten in den Werkstätten ist das Fahrzeug natürlich auszuräumen und entsprechend für zwei Tage ein Hotel oder mindestens eine Cabin zu buchen. Wird am Fahrzeug ein Problem erkannt, ist zunächst ein Kostenvoranschlag mit der Versicherung zu besprechen — und einige Wochen später kann in einem Folgetermin repariert werden. Bereits diese Reiseverzögerungen allein für Klärungen mit der Versicherung haben uns drei Wochen gekostet und auch weitere 800 Dollar für beispielsweise Prüfberichte. Unser Fazit: Für Reisende lohnt es sich nicht, mehr als 1.700 Dollar für eine längere Laufzeit der Versicherung zu zahlen, die hätten wir uns sparen können.

Aber zurück zu den Reparaturen. Es begann mit dem ersten Aufenthalt, eher unfreiwillig und bedingt durch den Einbruch im Fahrzeug und einen Schaden, der in Summe 3.000 Dollar erreicht. Allein dreimal sind wir dazu in einer Werkstatt. Gut eine Woche später werden die Stellmotoren für die Leuchtweitenregulierung der Scheinwerfer getauscht: Dem gingen mehrere Diskussionen und zwei Werkstattaufenthalte voraus, wobei auch gleich die defekte Halteplatte des Fahrersitzes getauscht wird. Immerhin läuft das noch kostenlos im Rahmen des Fahrzeugkaufs.

Direkt einen Tag vor unserem (ohnehin bereits verzögerten) Reisestart fahren wir auf dem Rückweg vom Reifenhändler, der gerade die abgefahrenen gegen neue Pneus getauscht hat, in einer Highway-Baustelle noch einen ordentlichen Bolzen in einen Hinterreifen: vollständiger Durchstich. Also nach dem Wochenende gleich nochmal los und neues Gummi aufziehen. Knapp 800 Dollar.

Bitterer wird es nach unserer abgeschlossenen Durchquerung beim ersten richtig umfangreichen Service. Insgesamt vier Tage sind wir im Hotel, dazwischen warten wir zwei Wochen auf Ersatzteile aus dem Süden. Die Lichtmaschine meldet sich geräuschvoll und würde wohl weitere Wellblechpisten nicht mehr überstehen. Dabei lassen wir auch gleich die Geschwindigkeitsregelanlage tauschen, wenn auch eine nicht wirklich erforderliche Funktion. Dagegen wesentlich wichtiger ist die Instandsetzung des vorderen Teils des Allradantriebs: ein massiver Vorschaden hat hier zuletzt verhindert, dass wir die Vorderachse zuschalten können. Untersetzung und Differentialsperre waren längst nicht mehr verfügbar. Daher hatten wir uns dann auch festgefahren und Euch dazu berichtet. In Summe nochmal fast 3.000 Dollar. Und die Versicherung zahlt — nichts.

Parallel dazu konnte ich zwei weitere Reparaturen mit den erweiterten Bordmitteln (umfangreicheres Werkzeug inklusive Messgeräte) durchführen: einen Defekt in der Ladeleitung für die Bordbatterie und den Bruch am Bullbar. Nicht der Rede wert, nicht einmal 200 Dollar.

Die Bilanz fällt bisher wenig erbaulich aus: 4 Defekte, die sich auf fast 7.000 Dollar summieren, die für uns 10 Tage in Werkstätten bedeuten und fast vier Wochen Wartezeit unter anderem auf Ersatzteile. Wir sind gespannt, welche Überraschungen und Abenteuer die Reise noch für uns bereit hält!

Kategorien
Australien Blog

Bogged — Festgefahren!

Festgefahren. Die Australier sagen: bogged! Klar, passiert jedem mal. Blöd nur, dass es nicht sein müsste. Der Toyo hatte gerade vor drei Tagen den ganz großen Service: beispielsweise alle Öle und Filter gewechselt, Bremsflüssigkeit, Riemen, alles durchgeprüft. Aber nun geht 4WD nicht mehr, kein Allrad. Keine Sperre und die Untersetzung lässt sich nicht einschalten. Und Toyota meinte es gut, tauschte die profilstarken AT-Räder von der angetriebenen Heckachse an die Front. Gleich mehrfach verloren.

Da wir aber an den Sandstrand möchten und vielleicht so mal die Maxtrax testen können, fahren wir trotzdem weiter. Im weichen Sand die Düne hoch geht dann nichts mehr. Dann gilt: sofort vom Gas, bevor sich das Fahrzeug tiefer eingräbt. Reifenfülldruck reduzieren: Luft ablassen auf 1,8 bar und mit den Handschuhen etwas freimachen reicht bereits.

Bogged — Festgefahren!

Und wie ging es damit weiter? Wir haben für Euch auch einen Blog zu den Reparaturen geschrieben.

Kategorien
Australien Blog

Am Tip: Die ersten 100 Tage quer durch Australien

Oben am Tip, Cape York. In der größten Wildnis im nördlichen Australien. Vor genau 100 Tagen starteten wir unsere Reise quer durch Down Under im Südwesten. Dazwischen liegen über 11.000 Kilometer durch vier Klimazonen des trockensten Kontinents der Erde — wir waren im Staub der Wüsten, fuhren durch Steppen und Grasland bis in die Tropen und ins äquatoriale Klima. Seit drei Tagen sind wir da, am nördlichsten Zipfel Australiens!

Und was haben wir auf der Reise alles erlebt! Ja, auch anstrengendes wie Defekte am Fahrzeug, die uns mehrere Tage kosteten. Ein von massivem Eisen vollständig durchstochener Reifen. Auf den teilweise extremen Wellblechpisten bricht ein massives Metallteil aus der Bullbar heraus und einer der schweren lichtstarken Zusatzscheinwerfer hängt an der Leitung. Das Ersatzrad löst sich aus der Halterung. Das alles bedeutet schrauben in den schwülen Tropen mit Bordwerkzeug unter der sengenden Sonne. Unschön auch der Aufbruch des Fahrzeugs mit Diebstahl der halben Ausrüstung und über 3.000 Dollar Schaden, Zwangsaufenthalt im Hotel. Und ein Zeitverlust von vier Tagen allein für die Wiederbeschaffung der wichtigsten Teile der Filmausrüstung. Aber sonst hätten wir uns wohl nie australische Arbeitshosen gekauft und wären nie in AC/DC T-Shirts herumgelaufen.

Es überwiegt jedoch das unglaublich weite Spektrum der wunderbaren Eindrücke. Wir machen viele neue Bekanntschaften, werden eingeladen und spontan von einheimischen Fischern am Abend auf den Fluss mitgenommen. Die Ruhe und Gelassenheit der australischen Camper ist unser Ding. Schlafen an endlosen weißen Stränden unter Palmen. Baden in erfrischenden Wasserlöchern, Duschen unter warmen tropischen Wasserfällen. Wir frühstücken nach dem morgendlichen Ruf des Kookaburra in der aufgehenden Sonne und sitzen abends unzählige Male am Lagerfeuer. Wir sehen zahlreiche Krokodile und Schwärme von Wellensittichen oder mit tausenden von Kakadus. Wir verbringen eisige Nächte in der südlichen Wildnis, tief eingekuschelt im angefrorenen Schlafsack. Später schwitzen wir im heißen Norden. Auf schier endlosen staubigen Pisten geht es wie mit einer Linie gezogen geradewegs nach Norden, vorbei an unglaublich vielen Wracks am Pistenrand, über eine Vielzahl von Furten durch Creeks und Flüsse — gespickt mit hunderten von Mückenstichen.

Wir besuchen mystische Stätten und Country-Parties, sind auf mehreren Farmen zu Gast mit ordentlichem gekochten australischen Frühstück für die Stockmen oder an vielen Road-Häusern. Wir stehen vor unpassierbaren überfluteten Straßen oder fahren über Highways, die nicht mehr als eine schmale sandige Spur durch die Wildnis sind. Uns begegnen Wassermangel in flirrender Hitze, defekte Zapfsäulen und hohe Dieselpreise. Und auch das über 2 Meter große Rote Riesenkänguru, Dingos, Wildpferde, zahlreiche Kamele und Emus.

Und überall sitzt er, der rote feine Staub: in jeder Ritze, in allen Kisten und Taschen. Und in den Haaren, zwischen den Zähnen, in der Nase. Wie die Fliegen, die schnell und zielstrebig alle verfügbaren Öffnungen suchen.

Das alles ist einzigartig, einfach ein Traum! Und wir haben sie: mehr Zeit, die wir miteinander verbringen. Leben einfacher, bewusst im hier und jetzt. Down Under. Und täglich spüren wir es von neuem, dieses lebendige Kribbeln im Bauch, die Neugierde auf den Tag: Was für ein Geschenk!

Kategorien
Australien Blog

Der Name ist Programm: am Chilli Beach!

Durch den Regenwald — feucht, heiß und mit vielen Mücken — sind wir weiter im Norden bis zur Küste durchgedrungen und im Paradies angekommen. Die Piste wird von erfahrenen Reisenden und Guides als anspruchsvoller 4WD-Track beschrieben. Nach wenigen Auswaschungen und mehreren Furten, von denen nur eine ohne Allrad grenzwertig ist, finden wir uns wieder an einem einsamen tropischen Strand unter Palmen, die sich unter dem blauem Himmel im tropischen Wind biegen. Und der Ort nennt sich treffenderweise „Chilli Beach“: einfach unfassbar, wie aus dem Bilderbuch!

Für ein paar Tage frühstücken wir im weißen Sand, gehen diesen Traumstrand entlang — meist ist niemand sonst da. Es geht vorbei an kleinen Bambus-Hütten und die Kokosnüsse müssen wir nur aufheben. Und aufpassen, dass die Früchte uns nicht bei dem hier stetig wehenden heftigen tropischen Wind bei 27 Grad auf den Kopf fallen!

Als wir wieder die Piste ins Landesinnere nehmen, treffen wir etwa 80 km hinter der Küste auf Jay. Der fährt mit dem Rad in unsere Richtung. Wir fragen kurz, ob er ok ist. Soweit, so gut. Aber er fragt nach Wasser und wir füllen gerne seine dünnen Einwegflaschen auf. Er hat sich verschätzt, hoffte, an den zahlreichen nun ausgetrockneten Flüssen seine Flaschen immer wieder auffüllen zu können und das Wasser vorher zu filtern. Er hat extrem reduziertes Gepäck dabei und war bereits oben am nördlichsten Punkt, am Tip! Ob wir ihm noch etwas Gutes tun können? Aber ja: Obst ist hier oben nur selten erhältlich. Unseren gekühlten Apfel verschlingt er gleich dankend. Wir wünschen im eine gute Reise!

Kategorien
Australien Blog

Tragisches Camp am Bynoe River

Noch einmal ein Bild von einem Camp! Aber eine tragische Site: kurz vor ihrem Ziel starben hier Burke und Wills nach ihrer langen Expedition quer durch Australien von Melbourne aus nach Norden zum Gulf of Carpentaria vor über 160 Jahren.

Heute sammeln sich hier tausende von weißen Kakadus: wir stehen allein am hochgelegten Ufer und lauschen ihrem wahnsinnigen Gezeter den ganzen Tag über, welches sich noch weit nach Sonnenuntergang fortsetzt. Unten erwachen die Salties (Salzwasserkrokodile) im Wasser, während wir in sicherem Abstand am knisternden Lagerfeuer den Geräuschen der beginnenden Nacht lauschen.

Kategorien
Australien Blog

In den Tropen: Abends am Roper River

Was für eine Stimmung: wir lieben das. Draußen im Busch, Abendrot am trägen Fluss, fernab. Die Geräusche und Laute der Tiere, wenn mit der tiefstehenden Sonne das Quecksilber langsam wieder unter 30 Grad sinkt.

Heute sitzen wir unter Palmen am Roper River in den Tropen und genießen die Wärme. An Schwimmen ist natürlich nicht zu denken: Krokodile warten noch auf ein leckeren Bissen!

Kategorien
Australien Blog

Abendstimmung am Roper Highway

Das Licht nach Sonnenuntergang: einfach unglaublich! Farben wie gemalt. Richtig abgelegen sind wir nun oben im Norden unterwegs und folgen dem Savannah Way: Von Mataranka ab Stuart Highway an der Küste entlang nach Osten, in Richtung des Gulf of Carpentaria. Von uns aus könnte das endlos so weitergehen!

Kategorien
Australien Blog

Zebrafink: Verflogen!

Wie Ihr wisst, sind wir sind echte Zebra-Fans. Und ein ganz enges Muster am Kopf mit den im australischen Sandrot gefärbten Backen tragen auch die männlichen Zebrafinken, die hier täglich in Schwärmen alles um uns herum untersuchen. Überall verfolgt uns der typische Gesang.

Die Kleine hier (ein weniger farbenprächtiges Weibchen) hat sich vor Neugierde gründlich verflogen: sie hat den Motor unseres Toyos inspiziert. Aber wie geht es nun hier wieder heraus, hinter dem Spinifex-Gitter vor dem Kühler? Natürlich haben wir den kleinen aufgeregten Unglücksvogel gleich nach dem Bild wieder oben durch die Motorhaube herausgelassen.