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Der Name ist Programm: am Chilli Beach!

Durch den Regenwald — feucht, heiß und mit vielen Mücken — sind wir weiter im Norden bis zur Küste durchgedrungen und im Paradies angekommen. Die Piste wird von erfahrenen Reisenden und Guides als anspruchsvoller 4WD-Track beschrieben. Nach wenigen Auswaschungen und mehreren Furten, von denen nur eine ohne Allrad grenzwertig ist, finden wir uns wieder an einem einsamen tropischen Strand unter Palmen, die sich unter dem blauem Himmel im tropischen Wind biegen. Und der Ort nennt sich treffenderweise „Chilli Beach“: einfach unfassbar, wie aus dem Bilderbuch!

Für ein paar Tage frühstücken wir im weißen Sand, gehen diesen Traumstrand entlang — meist ist niemand sonst da. Es geht vorbei an kleinen Bambus-Hütten und die Kokosnüsse müssen wir nur aufheben. Und aufpassen, dass die Früchte uns nicht bei dem hier stetig wehenden heftigen tropischen Wind bei 27 Grad auf den Kopf fallen!

Als wir wieder die Piste ins Landesinnere nehmen, treffen wir etwa 80 km hinter der Küste auf Jay. Der fährt mit dem Rad in unsere Richtung. Wir fragen kurz, ob er ok ist. Soweit, so gut. Aber er fragt nach Wasser und wir füllen gerne seine dünnen Einwegflaschen auf. Er hat sich verschätzt, hoffte, an den zahlreichen nun ausgetrockneten Flüssen seine Flaschen immer wieder auffüllen zu können und das Wasser vorher zu filtern. Er hat extrem reduziertes Gepäck dabei und war bereits oben am nördlichsten Punkt, am Tip! Ob wir ihm noch etwas Gutes tun können? Aber ja: Obst ist hier oben nur selten erhältlich. Unseren gekühlten Apfel verschlingt er gleich dankend. Wir wünschen im eine gute Reise!

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Tragisches Camp am Bynoe River

Noch einmal ein Bild von einem Camp! Aber eine tragische Site: kurz vor ihrem Ziel starben hier Burke und Wills nach ihrer langen Expedition quer durch Australien von Melbourne aus nach Norden zum Gulf of Carpentaria vor über 160 Jahren.

Heute sammeln sich hier tausende von weißen Kakadus: wir stehen allein am hochgelegten Ufer und lauschen ihrem wahnsinnigen Gezeter den ganzen Tag über, welches sich noch weit nach Sonnenuntergang fortsetzt. Unten erwachen die Salties (Salzwasserkrokodile) im Wasser, während wir in sicherem Abstand am knisternden Lagerfeuer den Geräuschen der beginnenden Nacht lauschen.

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In den Tropen: Abends am Roper River

Was für eine Stimmung: wir lieben das. Draußen im Busch, Abendrot am trägen Fluss, fernab. Die Geräusche und Laute der Tiere, wenn mit der tiefstehenden Sonne das Quecksilber langsam wieder unter 30 Grad sinkt.

Heute sitzen wir unter Palmen am Roper River in den Tropen und genießen die Wärme. An Schwimmen ist natürlich nicht zu denken: Krokodile warten noch auf ein leckeren Bissen!

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Abendstimmung am Roper Highway

Das Licht nach Sonnenuntergang: einfach unglaublich! Farben wie gemalt. Richtig abgelegen sind wir nun oben im Norden unterwegs und folgen dem Savannah Way: Von Mataranka ab Stuart Highway an der Küste entlang nach Osten, in Richtung des Gulf of Carpentaria. Von uns aus könnte das endlos so weitergehen!

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Zebrafink: Verflogen!

Wie Ihr wisst, sind wir sind echte Zebra-Fans. Und ein ganz enges Muster am Kopf mit den im australischen Sandrot gefärbten Backen tragen auch die männlichen Zebrafinken, die hier täglich in Schwärmen alles um uns herum untersuchen. Überall verfolgt uns der typische Gesang.

Die Kleine hier (ein weniger farbenprächtiges Weibchen) hat sich vor Neugierde gründlich verflogen: sie hat den Motor unseres Toyos inspiziert. Aber wie geht es nun hier wieder heraus, hinter dem Spinifex-Gitter vor dem Kühler? Natürlich haben wir den kleinen aufgeregten Unglücksvogel gleich nach dem Bild wieder oben durch die Motorhaube herausgelassen.

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Morgendliche Meditation am Uluru

Ja, fehlt Euch denn nichts? Wir sind zum zweiten Mal im roten Zentrum Australiens — und diesmal ist es auch deutlich heißer, über 30 Grad bereits. Und dort finden wir — richtig: Uluru, früher auch als Ayers Rock bezeichnet. Der Inselberg ist etwa 350 Meter hoch und ragt somit deutlich über die flache zentralaustralische Wüste im Gebiet der Anangu. Wohl das Wahrzeichen Australiens schlechthin.

Es ist schier unglaublich, überwältigend. Wir tauchen ein in diesen mystischen Ort, verlängern unseren Parkpass auf das Maximum. Wir wandern herum, ziehen durch das Umland, nehmen alles mit. Die Stimmung früh morgens oder spät abends, nach dem Sonnenuntergang. Einfach nur da sitzen, bewusst sein. Im hier und jetzt. Meditation an einem ganz besonderen Ort.

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Busch-Kaffee nach einem heißen staubigen Tag

Kein Tag ohne: Busch-Kaffee! Bekannt auch als Kaffee der Cowboys, aber die werden hier (Down Under) Stockmen genannt. Wir lieben das, und zwar nicht nur am Vormittag zum Frühstück, sondern nach einem heißen staubigen Tag auf der Piste gerne auch am abendlichen Lagerfeuer!

Und wie bereiten wir unseren Busch-Kaffee zu?

Wir erwärmen eine Tasse Wasser im Billy (so nennt der Australier seinen Topf), geben einen Esslöffel handvermahlenes Kaffeepulver im auf die Bohne abgestimmten Mahlgrad hinzu, dann kochen wir für 4 Minuten auf. Je länger, desto stärker wird der Kaffee! Danach zwei Minuten abkühlen lassen und zuletzt etwas kaltes Wasser aus der Tasse an den Rändern in den Topf eintropfen, damit sich das Pulver absenkt. Jetzt vorsichtig ohne aufzuwirbeln in die nun leere Tasse geben — und natürlich draußen genießen!

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Endlich los: auf der Hyden-Norseman Road

Wir haben es geschafft, sind nun seit über drei Tagen unterwegs. Endlich ungezähmte Natur, rote Pisten!

Aber es ist kalt: nachts nur noch 4 Grad im Dachzelt. Und mit der Wärme der spät aufgehenden Sonne kommen die Fliegen. Kein Mobilfunknetz, nur Mittelwellenradio. Eigentlich wollten wir den Holland-Track fahren — wegen der dauernden Regenfälle ist hier jedoch einiges nicht passierbar.

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Die erste Woche Down Under

Da sitze ich nun. Im letzten fahlen Licht der Dämmerung. Es ist warm. Vor mir die großartige Skyline von Perth. Seit nun über zwei Stunden schon, um den Zeitraffer aufzunehmen. Und seit einer Woche bin ich bereits hier.

Perth: im Mittel über 8 Sonnenstunden täglich — über 3.200 Stunden im Jahr — die sonnigste Hauptstadt in Australien. Eine Metropole mit 2 Millionen Einwohnern. Vieles wirkt wie in den USA: die Polizei im Einsatz, fast überall zu hören. Aber der komplett andere Sternenhimmel, das Kreuz des Südens und im Sonnenaufgang das hysterische Lachen des Kookaburra. Ich liebe den Busch! Und Vegemite zum Frühstück.

Wir haben uns die Hauptstadt in Western Australia ausgesucht als Startpunkt: Noch gut mit dem Flieger zu erreichen und vor allem läuft der Fahrzeugkauf hier auch für Ausländer vergleichsweise problemlos ab. Aber dazu später mehr in einem separaten Blog.

Zunächst einmal wohne ich im Hotel und schlappe die 4 Kilometer zum Flughafen. Auf dem Fußweg telefoniere ich bereits mit dem ersten Autohändler, parallel hole ich meinen Mietwagen ab. Einen Toyota, was sonst. Auf Bildern werden ein paar Kratzer und Dents festgehalten: so nennen die Australier die Beulen. Links fahren! Aber das klappt wieder auf Anhieb gut.

Und ab damit zum ersten Händler: ein J7. Das Differential hinten ist undicht, beide Birfield-Gelenke vorne müssen gemacht werden, das linke sofort. Der Zustand ist nicht überragend, der Preis schon. Zum nächsten, es ist ja noch hell. Aber dessen Zustand lässt sich nur als Katastrophe zusammenfassen: zwar dicht, aber an mehreren Stellen bereits durchgerostet. Obwohl erst 12 Jahre alt. Oha, das kann was werden. Das Fahrzeug wird auch schnell wieder aus dem Blickfeld gefahren.

Uff — es hat mich voll erwischt. Diese super-icy cold Klimaanlage in der Quantas-Maschine auf dem Flug nach Perth. Erkältet, erhöhte Temperatur. Kopf und Gliederschmerzen. Ab in die Apotheke und das bekannte Mittel erstanden in extra strong. Dazu Früchtetee mit Zitrone und Honig, wieder ab ins warme Bett. Mein Zimmernachbar sitzt unterdessen draußen auf der Terrasse, stopft eine Chipstüte nach der anderen in sich hinein, dazwischen immer wieder eine Dose kaltes Bier — unterbrochen nur durch den Griff zur Zigarette.

Perth Water am Swan River
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Angekommen: Der erste Tag in Australien

1 am. Der Tag ist jung. Aber es ist nahezu gespenstisch: alles ist zu am Flughafen. Kein Flug die nächsten Stunden. Etwa 30 Leute liegen auf den Bänken, hängen in den Stühlen, pennen. Ein einziger Geldautomat, der aber nicht funktioniert. Das erfahre ich aber auch erst, nachdem die Karte mit PIN eingegeben, der Betrag gewählt wurde und ich drei Minuten gewartet habe.

Den Duffel hier abzugeben geht nur tagsüber und kostet 25 Dollar je Tag. Also suche ich mir ein Plätzchen mit dem Gepäck und gehe an die Organisation. Freunde informieren, Mietwagen buchen für die nächsten Tage, Autohändler anschreiben. Suchen auf Online-Börsen wie Gumtree und auch Facebook: die Australier lieben das. Aus einem Automaten ziehe ich mir einen großen Beutel Schoko-Erdnüsse für den Hunger zwischendurch. Um fünf kommt allmählich Leben in den Flughafen und wenig später läuft der ATM wieder, spuckt 200 Bucks aus!

Mit der Dämmerung um sieben öffnen auch die Cafés: Frühstück mit einem dicken Cappuccino und Donut. Ab zwölf nehme ich mir ein Taxi und bitte das Hotel um einen früheren Check-in — und falle um halb zwei erstmal ins Bett.

Draußen klappert ein Handwerker: knapp fünf ist es. Als ich zum Shopping Centre schlappe, ist es bereits stockdunkel. Dort schließe ich erst einmal einen australischen Mobilfunkvertrag ab mit 45 GB Datenvolumen monatlich. Neben dem Reisepass und eMail ist auch eine feste Adresse erforderlich: die des Hotels reicht. Damit bin ich schon einmal ein bisschen angekommen. Kleine Besorgung im Coles und noch ein Cappuccino an der Theke. Dann gehe ich um zehn durch die Nacht zurück zum Hotel, aktiviere die SIM-Karte — und krieche ins Bett. Was für ein erster Tag!