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Bauernhof

Wir haben ein Biotop auf unserem Hof!

Hurra: Mit dem offiziellen Schreiben des Bayerischen Landesamtes für Umwelt vom September haben wir ein Biotop auf unserem Hof!

Und es ist uns eine Herzensangelegenheit. Dabei haben wir nur einen Teil des Gesamtbiotops, welches bezeichnet wird als „Extensivwiese bei Lackerau“ und geführt wird als „südexponierter, nur mäßig steiler Wiesenhang“. Das Biotop gehört zum „Passauer Abteiland“ und hat eine Gesamtfläche von etwa 4,5 Hektar. Davon liegen über 6.500 Quadratmeter (15%) auf unserem Grünland, hauptsächlich die obere Mähwiese oberhalb unserer Streuobstwiese. Dieser Bereich ist nun gesetzlich geschützt nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§ 30 BNatSchG) in Verbindung mit dem Bayerischen Naturschutzgesetz (Art. 23 BayNatSchG) und ist eine magere Mähwiese mit Borstgrasanteil. Gleichzeitig ist unser Bereich nach Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie der Europäischen Union als FFH-Lebensraumtyp hervorgehoben und im Zustand „hervorragend“ bewertet. Die nähere Beschreibung unseres Bereiches lautet:

Die Mähwiese ist ausgesprochen krautreich mit Kleinem Klappertopf, Wiesen-Glockenblume, Gewöhnlichem Ferkelkraut und Geflecktem Johanniskraut. Der Scharfe Hahnenfuß ist aspektbildend. Die Gräserschicht wird von Gewöhnlichem Ruchgras, Rot-Schwingel und Glatthafer gebildet. Am Koppelrand geht der Bestand kleinflächig über in einen krautreichen, mäßig artenreichen Borstgrasrasen mit Borstgras, Kleinem Sauer-Ampfer, Heide-Nelke, Kleinem Mausohr, Arznei-Thymian, Blutwurz und Stengelloser Silberdistel. Hier wächst auch die gefährdete Pech-Nelke.

Ein Hinweis zur Roten Liste Bayerns: Die Pech-Nelke wird mit Stufe 3 als gefährdet eingestuft, die niedrigste Stufe der Einordnungen (0 steht für bereits ausgestorben). Die Stengellose Silberdistel ebenso wie die Heide-Nelke steht auf der Vorwarnliste zur Roten Liste.

Und wie geht es weiter? Wir planen bereits die Erweiterung: Unten an unserer Quelle soll der ehemalige kleine Tümpel zu einem Weiher vergrößert werden und daneben am Südhang aus Lesesteinen unserer Wiese zukünftig eine Trockenmauer auch eine Überwinterungsmöglichkeit bieten für Reptilien, Grasfrösche oder auch Ringelnatter und Kreuzotter.